Durch die Augen meiner Kinder…
sieht die Welt anders aus, als für uns Erwachsenen. Und diese kindliche Realität verblüfft oder verwirrt, amüsiert oder beeindruckt, rührt oder besticht mich manchmal in seiner Logik. In loser Folge möchte ich Bilder und Anekdoten aus unserem Alltag wiedergeben, die vielleicht einen Einblick in diese Perspektive schenken.
Die Vulkane
Ich blicke in den Abend und hoffe, dass der Bus sich an seine Abfahrtszeiten hält. „Der Hekla!!“, ruft es neben mir. „Die ganze Asche fliegt heraus! Und Lava!! KRABUFFF!“ P ist allabendlich Vulkanologe und versorgt uns nichts ahnende Laien mit hilfreichen Informationen. Wenn die Straßenlaternen angehen, geht es los.„Wir treiben die Schafe in den Stall! Ich nehme einen Lavastein mit meinem Greifer.“ Jede Laterne, die unseren Weg beleuchtet, ist ein neuer Magmaschlund. Und dort hinten? Der Ätna. Abends ist es riskant in unseren Straßen. Ich bin froh, dass mein kleiner Begleiter weiß, was zu tun ist. Außerdem trägt der erfahrene Forscher stets Schutzkleidung. Vorsichtig kämpfen wir uns voran, unterwegs kann das Fundstück untersucht werden.„Der Lavastein hat 10 Grad!“, tönt es bedrohlich. Die Lage ist ernst. Gut, dass es nur noch ein paar Meter sind. Der Greifer wird vorsichtig an der Hauswand angelehnt. Da muss er bis morgen warten, denn Stöcke sind in der Wohnung leider nicht erlaubt. Und dann ab in die Basis – schließlich ist Papa schon zuhause und das Abendessen wartet.
Oh welch spannender und zugleich augenöffnender Bericht, direkt aus dem Gefahrengebiet! Eine großartige Idee, solche Schätze als Texte zu archivieren. Ein Hort von Geschichten, wie sie Hollywood nicht schreiben kann. Ganz vorzüglich!
Hallo Jenny,
selten so einen interessanten Erfahrungsbericht eines, offensichtlich sehr versierten Vulkanforschers, zum Lesen erhalten.
Ich würde mir wünschen, des öfteren solche Berichte erlesen zu dürfen. Vielleicht kann ja mal auch eine Sammlung daraus entstehen, welche dann als Band veröffentlicht wird.